Bei der dritten Dialogreise „Erinnern und Bereisen“ in Medellín haben wir mit Schüler:innen des Colegio Copacabana verschiedene Orte in der Stadt besucht, die für den Widerstand gegen den Drogenhandel und die Gewalt durch das Medellín Kartell stehen. Viele Jugendliche wurden besonders in den 80ern und 90ern zu Auftragskillern, sogenannten sicarios für das Drogenkartell. Sie sind damit ein fester Bestandteil in Telenovelas und Serien, wie Pablo Escobar- El Patrón del Mal oder Narcos oder Narconovelas. Warum kommen Jugendliche in solche Gewaltspiralen? Häufig wird ihnen versprochen, damit der Armut zu entgehen oder es ist die Angst, Familienangehörige zu verlieren, die sie solche „Arbeiten“ für Drogenbosse annehmen lassen. Selten wird aber in Telenovelas und Serien der soziale Kontext der Jugendlichen gezeigt, die sie erst zu sicarios machen. Gezeigt werden sie meist nur am Rande, beispielsweise als rechte Hand Pablo Escobars.
Die Dialogreise wurde zusammen mit unseren Kooperationspartner:innen Gicela Andrea Aguirre García und Víctor Casas (Universidad de Antioquia) konzipiert und durchgeführt. Besucht wurden Orte und Organisationen, die Jugendlichen in Medellín helfen, aus diesen Strukturen herauszukommen.
Die Dialogreise ist ein Teil der Transfermaßnahmen von GUMELAB. Damit wird die Forschung Menschen nähergebracht, die nicht im akademischen Kontext arbeiten. Dabei geht es um den gegenseitigen Austausch und das gemeinsame Lernen.
Zum Video der Dialogreise in Medellín geht es hier.